“Das Wichtigste am Verrücktsein ist, zu wissen, dass man verrückt ist. Dieses Wissen macht einen nämlich weniger verrückt.”
Klappentext
Eigentlich sollte es einfach sein, Einbildung und Wirklichkeit zu trennen. Doch für Adam, der auf eine Highschool in den USA geht, ist dies eine schier unlösbare Aufgabe, denn er leidet unter Schizophrenie. Er sieht Menschen, die nicht existieren – zum Beispiel Rebecca, eine schöne junge Frau, die ihn wie eine Schwester versteht, oder einen tyrannischen Mafiaboss mit seiner Tommy Gun. Aber ein neues experimentelles Medikament gibt ihm Hoffnung. Jetzt scheint alles möglich – sogar die Liebe zur ungestümen, gnadenlos intelligenten Maya. Für sie will er der großartige Mensch sein, den sie in ihm sieht. Doch dann verliert das Wundermedikament seine Wirkung, und Adam unternimmt alles, um sein Geheimnis vor Maya zu bewahren …
Erster Satz
Mein erster Arzt hat gesagt, es sei ungewöhnlich, dass die Symptome sich schon bei einem so jungen Menschen manifestieren.
Meinung
Auf Wörter an den Wänden bin ich bei der Bloggerpreview vom Arctis Verlag auf der Frankfurter Buchmesse aufmerksam geworden. Es klang so interessant, dass ich es nicht vergessen konnte und als es mir förmlich bei Netzwerk Agentur Bookmark ins Auge sprang, meldete ich mich und erhielt es als Rezensionsexemplar, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte.
Um es kurz und knapp zu sagen: es geht um Schizophrenie. Adam ist 16 Jahre alt und leidet unter dieser Krankheit. Er nimmt an einer klinischen Studie teil, wo er ein Medikament testet, das ihm helfen soll. Anfangs geht es Adam wirklich besser und er lernt neue Freunde kennen, aber mit der Zeit wirkt es nicht mehr und die Krankheit bemächtigt sich seiner wieder.
Diese Entwicklung wird in Form von Tagebucheinträgen niedergeschrieben, die Adam aber nicht für sich schreibt, sondern für seinen Arzt. Dazu steht auch immer die Dosierung und wie sich Adam verhält. Ich fand das wahnsinnig spannend, diese Entwicklung zu verfolgen.
Adam ist in seinen Einträgen sehr direkt. Ja, der Junge nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund, sondern erzählt frei heraus, wie er mit der Krankheit umgeht, wie er seinen Arzt findet und was er über die Menschen in seinem Umfeld denkt. Er beschönigt nichts, im Gegenteil, er macht das Beste daraus, und er versucht, so gut wie es geht, seine Krankheit zu bekämpfen.
Die verschiedenen Dinge und Menschen, die er sieht, haben mich verblüfft, hatten aber in so manchen Szenen auch einen bitteren Beigeschmack. Es ist schon heftig, mit was er es zu tun hat und wie der damit umgehen muss. Angst und Hoffnung sind dabei nie fern und gerade als er Maya kennenlernt, wünscht man ihm, dass er es schafft.
Das Thema sollte man wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen und trotz der Ernsthaftigkeit schwang Adams Humor und Selbstironie zwischen den Zeilen mit, was mir doch das ein oder andere Lächeln entlockt hat, um mich dann in der nächsten Szene wieder in die Realität zu werfen und schlucken zu lassen.
Nicht nur die Krankheit spielt in dem Buch eine Rolle. Auch Schule, Kirche, Freundschaft, Familie und das erste Mal waren Themen, die mit eingeflossen sind. Julia Walton hat diese großartig miteinander verbunden und dadurch fühlte sich die Geschichte unglaublich real an, als ob Adam nicht nur mit dem Arzt spricht, sondern auch mit den Lesern. Durch den lockeren, jugendlichen Schreibstil fiel es mir unglaublich leicht, der Geschichte zu folgen und auch wenn es keine riesigen Wendepunkte gab, war es trotzdem spannend und hielt mich gefangen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht und was soll ich sagen? Das Ende ist perfekt.
Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen, weil es einfach zeigt, dass anders nicht schlimm sein muss und dass man vor allem keine Angst vor Krankheiten haben und nicht vor ihnen zurückweichen sollte, sondern man sich damit befassen könnte, um damit umzugehen und festzustellen, dass es eben nicht schlimm ist, anders zu sein. Niemand ist dadurch schlechter. Diese Botschaft macht das Buch so besonders und die Umsetzung des Themas ist in meinen Augen einfach gelungen.
Fazit
Ein Buch über eine Krankheit, die ernst ist und nicht unterschätzt werden sollte, aber trotzdem einfach und ehrlich von einem Jugendlichen erklärt wird. Er berichtet, wie er damit umgeht und vermittelt dabei eine ganz besondere Botschaft. Sehr lesenswert!
Fakten
Verlag: >> Arctis Verlag <<
Autorin: >> Julia Walton <<
>> Julia Walton bei Instagram <<
Als gebundenes Buch (18,00 EUR), Ebook (13,99 EUR) und Hörbuch (9,95 – 19,70 EUR) erhältlich.
Eure Stef