„Weißt du, was dein Problem ist, Vicious? Du hast dich noch immer nicht entschieden , ob du mich verabscheust oder magst. Darum führst du dich jedes Mal derartig auf, wenn du mich mit einem anderen Mann siehst.“
Klappentext
Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron „Vicious“ Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat.
Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten …
Erster Satz
Zehn Jahre zuvor
Ich hatte das Herrenhaus erst einmal betreten, kurz nachdem ich mit meiner Familie nach Todos Santos gezogen war.
Meinung
Hassliebe. Jepp, das ist das beste Wort, um den gesamten Roman zu beschreiben. Hassliebe zwischen mir und diesem Roman, Hassliebe zwischen Emilia und Vicious.
Der Roman wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Aus Sicht von Emilia, aus der Sicht von Vicious und aus der Sicht der Vergangenheit, die sich zehn Jahre zuvor abgespielt hat. Und hier liegt mein Grund für die Hassliebe. Ich würde am liebsten die Vergangenheit ausblenden. Ich verstehe und weiß, dass es für das Buch extrem wichtig ist, diese Vergangenheit zu wissen, aber wie grausam Vicious Emilia hier behandelt hat, war fast zu viel für mich. Es war wie psychischer Missbrauch.
Emilia hat in ihrer Schulzeit durch Vicious die Hölle auf Erden erlebt. Wirklich. Ich habe um dieses unschuldige Mädchen geweint, das nur ihren Platz an dieser schnöseligen Reicheleute-Schule finden wollte. Und ich habe um ihre Naivität geweint, es war fast schmerzhaft mit anzusehen, wie sie sich trotz der abartigen Behandlung durch ihn sich zu ihm hingezogen gefühlt hat.
Mit der Handlung der beiden Protagonisten zehn Jahre später bin ich dagegen besser klargekommen, was vorallem daran lag, dass Emilia Vicious gegenüber mehr Biss gezeigt hat. Natürlich ist Vicious immer noch ein arroganter Arsch, der denkt mit allem durchzukommen und mit Geld jeden kaufen zu können. Aber, und das ist der HassLIEBE-Teil an meinem Problem, man erkennt eine gewisse Entwicklung.
Vicious wird nie der Typ Mann sein, den ich für mich selbst wünsche. Er wird nie zu den absolut Guten zählen, jedoch weiß er was Loyalität bedeutet und seine Hartnäckigkeit zum Ende der Geschichte war irgendwie schon süß.
Der Roman ist um Grunde wie ein Unfall. An manchen Stellen packt einen das Grauen und man möchte einfach nur wegsehen und flüchten und dann wieder sind da Momente, die einen gebannt mit klopfenden Herzen und angehaltenem Atem innehalten lassen, gespannt darauf, was als Nächstes passiert.
Im Übrigen möchte ich abschließend darauf hinweisen, dass hier eine gewaltige Triggerwarnung fehlt. Psychischer und körperlicher Missbrauch spielen in dieser Geschichte eine große Rolle.
Fazit
Kaum ein Buch hat mich je so zwiegespalten zurückgelassen wie Vicious Love. Entweder man liebt es, hasst es oder empfindet eine Hassliebe wie ich. Es ist kein Wohlfühlbuch, es ist kein Buch über einen Retter in der Not, trotzdem kann man es nicht einfach so zur Seite legen. Aus diesem Grund kann ich keine klare Leseempfehlung aussprechen, wer jedoch gerne Dark Romance liest, sollte sich den Roman näher ansehen.
Fakten
Verlag: >> LYX/Bastei Lübbe <<
Autorin: >> L. J. Shen <<
>> L. J. Shen auf Instagram <<
Als Taschenbuch (12,90 EUR), Ebook (9,99 EUR) und Hörbuch (19,99 EUR) erhältlich.
Eure Simi