Vom Norden nach Süden in neue Abenteuer.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge ließ ich die Nordinsel zurück. Es gab unglaublich viele Orte und Momente, wo ich unbeschwert war und einfach glücklich gewesen bin. Die Menschen sind unglaublich freundlich, zuvorkommend und rücksichtsvoll. Auch auf den Straßen ist es entspannt, selbst in Auckland und Wellington. Ich habe mich einfach nur wohl gefühlt und habe die Zeit genossen. Doch weitere Abenteuer warteten auf uns und so ging es auf die Fähre Richtung Südinsel.
Die Überfahrt war schön, der Ausblick war ein Traum. Zwischendurch gab es immer wieder Wartezeiten, die etwas genervt haben, aber es lief alles problemlos, woraufhin wir abends in Picton ankamen.
Das Besondere an Picton war, dass wir dieses Mal keinen Campingplatz gebucht, sondern eine Backpacker-Unterkunft gesucht haben. Mein Partner wollte mir diesen Ort gerne zeigen, weil er dort schon einmal gearbeitet hat.
Und da passierte es dann. Nichtsahnend und mit den Gedanken daran, dass das blöde WLAN nicht geht, saß er auf einmal hinter mir mit einem Ring in der Hand.
Was zum… ?! Ich habe einfach nur aus Freude geweint. Natürlich haben wir schon über das Thema Heiraten gesprochen, doch das waren mehr Gedanken, ob wir überhaupt wollen. Dass er mir den Antrag in Neuseeland macht, hat mich dann doch aus den Socken gehauen. Gerade weil zwei Monate vorher eine Freundin geheiratet hat, deren Brautstrauß ich bloß nicht fangen sollte. Überraschung geglückt.
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Westen, wo wir ein paar schöne Zwischenstopps eingelegt haben. Richmond und Nelson passierten wir auf unserem Weg.
Wir waren bei einer Weinverkostung und haben dort köstlichen Wein getrunken, sodass wir auch Flaschen für die Familie mitgenommen haben. Auch der Weg dorthin war ein Traum.
Die Landschaft lädt natürlich ein, an jeder Ecke anzuhalten und Fotos zu machen.
Übernachtet haben wir im Cable Bay Camp, ein sehr schöner Campingplatz, der weniger als zwei Minuten vom Wasser entfernt war. Strand und Sonne direkt vor der Tür, schön oder?
Dort war ich auch zum ersten Mal baden. Trotz Sonne war das Wasser doch noch etwas kühl, aber an dem Tag hat es gepasst. Die Steine waren etwas unangenehm, aber der Strand an sich war kaum besucht und das hat mir gefallen, dort so gut wie alleine herumzuliegen.
Gelesen habe ich natürlich auch.
Bei Die Schöpfer der Wolken hat sich sogar eine Möwe aufs Bild geschlichen, hihi.
Und Schafe grasten dort auch.
Nach den Tagen Sonnenschein drohte nun doch etwas Regen, aber wir machten das Beste daraus. Entlang der Westküste ging es zu den Pancake Rocks. Ich glaube, ich muss euch nicht sagen, warum sie so heißen.
Und wenn man an diesem wunderbaren Ort ist, bekommt eine Naschkatze wie ich natürlich auch Appetit auf Pancakes… und wer sagt’s denn, die gönnte ich mir!
Schließlich fuhren wir bis Rapahoe und fanden einen sehr verrückten Campingplatz. Dort waren die Duschen im Wohnzimmer. Ja, ihr lest richtig. Zum Glück waren nicht so viele da und mein Verlobter – haha, jetzt darf ich ihn so nennen – hat Wache gestanden. Witzig war übrigens auch, dass sich unser Tank dem Ende neigte und wir keine Tankstelle um die Ecke hatten. Ich dachte nur: hoffentlich kommen wir noch bis zum nächsten Ort.
Und wenn das noch nicht genug Aufregung ist, haben wir die Meldung erhalten, dass Schnee fallen soll und die Westküste nur noch mit Winterrädern befahren werden kann. Tja, das war’s dann mit der Planung… Winterräder? Nein, Sommerräder. Wir brachen unsere Reise Richtung Westen ab, und schlugen den Weg gen Osten ein.
Doch bevor wir den Arthur’s Pass nehmen wollten, statteten wir Shanty Town in der Nähe von Greymouth einen Besuch ab. Eine Stadt, die wie eine Goldgräberstadt aussieht. Eine hübscher, niedlicher Ort, um ein bisschen in die Geschichte einzutauchen. Hier seht ihr ein paar Eindrücke.
Dann fuhren wir zum Arthur’s Pass, um dem Schnee an der Westküste auszuweichen. Doch der Schnee hatte andere Pläne…
Fortsetzung folgt.
Eure Stef